Isolde Schule

Liebe Familie Schule, 

ich hätte lieber einen richtigen Brief geschrieben, aber ich habe leider keine Anschrift.
In den Jahren, die Frau Dr Schule in der Hanna Reemtsma Stiftung gewohnt hat, habe ich sie physiotherapeutisch begleitet. Wir hatten immer eine Stunde Zeit und sie hat ganz viel erzählt. Wir haben oft miteinander gelacht, weil sie kam und anfing zu erzählen und erst aufgehört hat, wenn sie wieder ging. 
Etwas Zeit blieb dann aber doch auch für mich, zu erzählen. Ich habe Frau Dr Schule sehr gerne zugehört, weil sie sehr gut erzählen konnte. Überhaupt mochte ich sie sehr gerne und habe mich immer auf unsere Stunde gefreut. 
Als das Laufen schlechter wurde, wollte sie keine Behandlung mehr, auch keinen Hausbesuch.
In der Pflege habe ich sie noch ein paar mal besucht, leider viel zu wenig, weil ich aufgehört habe zu arbeiten. Als ich heute zu ihr gehen wollte, habe ich erfahren, dass sie es geschafft hat. Ich glaube, es ist gut so. Aber es ist auch ein Abschied für immer und das ist traurig. 
Ich denke an Sie alle, die ich Sie gefühlt alle kenne. 
Ganz herzliche Grüße 
Ihre Reena Schmitz